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Abgestufter Wiesenbau

Nachhaltige Grünlandbewirtschaftung durch abgestuften Wiesenbau

Mengen- und Qualitätserträge aus dem Grünland ergeben die wirtschaftliche Basis eines Grünlandbetriebes. Voraussetzung dafür ist ein guter Pflanzenbestand, welcher sich nur durch eine angepasste Nutzung und Düngung etablieren kann. Das Konzept der abgestuften Wiesenbewirtschaftung nach Walter Dietl, bei dem Grünlandflächen innerhalb eines Betriebes mit unterschiedlicher Intensität bewirtschaftet werden, bietet die Möglichkeit, die Düngung auf ertragsbetonte Flächen zu konzentrieren und damit passende Pflanzenbestände sowohl im ertragsbetonten als auch in extensiver bewirtschafteten Bereichen zu entwickeln und zu erhalten.
Bislang war das Konzept der abgestuften Wiesenbewirtschaftung in der Praxis noch kaum verbreitet. Durch die ARGE abgestufter Wiesenbau (bestehend aus FiBL Österreich, BioK Schlägl, LKOÖ, BirdLife Österreich, HBLFA Raumberg-Gumpenstein und dreizehn landwirtschaftlichen Betrieben) konnte dieses Konzept nun als Pilotvorhaben auf Betriebsebene in der Praxis erprobt werden.

Differenzierte Bewirtschaftung der Grünlandflächen

In der praktischen Grünlandbewirtschaftung zeichnet sich oftmals die Tendenz ab, die Nutzungshäufigkeit der Grünlandflächen am landwirtschaftlichen Betrieb aufgrund der klimatischen Entwicklung zu erhöhen. Gleichzeitig werden die Flächen meist sehr gleichförmig bewirtschaftet. Dabei entsteht in der Praxis häufig ein unausgeglichenes Verhältnis zwischen Nutzung und Düngung der Flächen. Eine einheitliche Bewirtschaftung aller bzw. des Großteils der Grünlandflächen eines Betriebes, verbunden mit hoher Schnitthäufigkeit kann daher oft zu Problemen in der Nährstoffversorgung (Düngungsobergrenzen bzw. zu wenig Dünger) führen. Diese Herausforderung betrifft sowohl konventionelle als auch Biobetriebe gleichermaßen. Mit Hilfe einer differenzierten Bewirtschaftung der eigenen Grünlandflächen kann hingegen eine entzugsorientierte Versorgung auf allen Flächen gewährleistet werden. Dadurch können stabile und nutzungsangepasste Pflanzenbestände etabliert und erhalten werden, wodurch eine zeitgemäße ertragsbetonte Nutzung der Grünlandflächen, ohne mit Düngungsbeschränkungen in Konflikt zu kommen, ermöglicht wird.
Gleichzeitig wirkt sich diese Form der Grünlandbewirtschaftung auch positiv auf den Klimaschutz aus und die Artenvielfalt eines Betriebes kann nachhaltig gefördert bzw. gesteigert werden. Es kann somit eine Win-win-Situation sowohl für die wirtschaftliche als auch die ökologische Seite eines landwirtschaftlichen Betriebes entstehen und ertragsbetonte und extensiver bewirtschaftete Wiesen können dauerhaft nebeneinander bestehen bleiben.
Im Rahmen des EIP-AGRI Projektes „Nachhaltige Grünlandbewirtschaftung durch abgestuften Wiesenbau“ wurde in den vergangenen Jahren auf landwirtschaftlichen Betrieben in Oberösterreich zum Thema abgestufte Wiesenbewirtschaftung in der praktischen Umsetzung gearbeitet. Dreizehn teilnehmende Grünlandbetriebe in Oberösterreich, sowohl konventionell als auch biologisch wirtschaftend, setzten dieses Konzept als Modellbetriebe innerhalb der Projektlaufzeit 2016-2018 auf ihren Flächen in die Praxis um. Die Betriebe wurden dabei während der gesamten Projektzeit durch unterschiedliche fachliche Einrichtungen betreut.
Die aus der praktischen Umsetzung gewonnenen Erkenntnisse konnten als Basis für die Erstellung eines Leitfadens zur Umsetzung des Konzeptes genutzt und verarbeitet werden.

Handbuch für die Praxis

Das Handbuch erläutert Auswahl- und Bewirtschaftungsvorschläge sowohl für das ertragsbetonte als auch für das nutzungsreduzierte Grünland und gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Nutzung der neu differenzierten Flächen für den Betrieb. Weiters beinhaltet das Handbuch eine Benutzeranleitung zu einem neu generierten Planungstool, welches den Betriebsleiter vorab dabei unterstützen und informieren soll, ein für sich maßgeschneidertes Bewirtschaftungs- bzw. Flächenkonzept zu erarbeiten und zu finden. Auch zu späteren Zeitpunkten notwendige Anpassungen (z.B. durch Flächengewinn/-verlust oder Veränderung des Tierbestandes) können mittels des neu generierten Werkzeuges schnell geplant und veranschaulicht werden.
Das Handbuch zur abgestuften Wiesenbewirtschaftung kann über das Biokompetenzzentrum Schlägl (biokompetenzzentrum(at)fibl.org) angefordert oder direkt über den Onlineshop des FiBL (www.shop.fibl.org) als PDF heruntergeladen werden.

Laufzeit

2016 – 2018

Projektpartner

  • landwirtschaftliche Bio-Betriebe aus Oberösterreich
  • Biokompetenzzentrum Schlägl,
  • Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL Österreich)
  • Birdlife Ö

Weitere in das Projekt eingebundene Institutionen

  • Maschinenring OÖ
  • Landwirtschaftskammer OÖ
  • HBLFA Raumberg- Gumpenstein

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